11.5.1949
Es muss ein sonniger Tag am 11.5.1949 gewesen sein. Denn nur so ist erklärbar, dass so ein sonniger Typ wie Eugen an diesem Tag in Köln-Hohenlind das Licht der Welt entdeckte.
Dieses war der letzte Tag der Luftbrücke nach Berlin. Auch in Köln war noch alles durch den Krieg beschädigt, aber dieses erkannte Eugen erst einige Jahre später.
Israel wird Mitglied bei den Vereinten Nationen.
12.5.1949
Die Sowjetunion hebt nach Verhandlungen zwischen den US-amerikanischen bzw. sowjetischen UN-Delegierten Philipp Jessup und Jakow Alexandrowitsch Malik die Berlin-Blockade auf. Zugleich wird für Juni die Einberufung einer Außenministerkonferenz vereinbart. Im Verlauf der Luftbrücke sind 55 Menschen ums Leben gekommen. 2,3 Mio. Tonnen Güter wurden nach West-Berlin eingeflogen.
15.5.1949
Bei den Wahlen zum 3. Volkskongress in der Sowjetischen Besatzungszone stimmen 66,1% der Wähler für die Kandidaten der Einheitsliste.
20.5.1949
Der Bayerische Landtag lehnt als einziges der Länderparlamente nach einer Nachtsitzung die Billigung des vomParlamentarischen Rat ausgearbeiteten Grundgesetzes ab. Falls aber zwei Drittel aller Bundesländer zustimmen – was geschieht –, erklärt er zugleich dessen Gültigkeit auch im Freistaat Bayern.
23.5.1949
Verkündung des Grundgesetzes durch den Parlamentarischen Rat.
24.5.1949
Das deutsche Grundgesetz tritt in Kraft.
25.5.1949
Kommunistische Truppen Chinas erobern die Stadt Schanghai. Am 27. Mai ziehen die USA alle Marineeinheiten aus China ab.
29.5.1949
Beginn der Tagung des 3. Volkskongresses der Sowjetischen Besatzungszone. Der Kongress nimmt die Verfassung der künftigen DDR an und bildet einen neuen Volksrat.
30.5.1949
Bei einer Gegenstimme nimmt der Dritte Deutsche Volkskongress die erste Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik an. Der Entwurf war vom Deutschen Volksrat einstimmig gebilligt und den Delegierten überwiesen worden. Das Gesetz tritt am 7. Oktober in Kraft,
8.6.1949
Der Roman 1984 von George Orwell wird veröffentlicht.
In einem FBI-Bericht für den Spionageprozess gegen Judith Coplon werden Helen Keller, Dorothy Parker, Danny Kaye, Fredric March, John Garfield, Paul Muni und Edward G. Robinson als Mitglieder der kommunistischen Partei bezichtigt; die meisten Angaben stellen sich später als falsch heraus.
13.6.1949
Im Ruhrgebiet gehen belgische Soldaten gegen Arbeiter vor, die die Demontage eines Hydrierwerks verhindern wollen.
12.8.1949
In Genf wird eine Modifizierung der Genfer Konventionen von 18 Staaten am Ende einer diplomatischen Konferenz unterzeichnet. Unter dem Eindruck von Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg werden vier Abkommen vereinbart, wobei jenesüber den Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten die wichtigste Erweiterung darstellt.
14.8.1949
Wahlen zum ersten Deutschen Bundestag: Von den 402 Mandaten erringt die Union 139, die SPD 131, die FDP 52 und die KPD 15. Acht Abgeordnete aus West-Berlin haben im Bundestag kein Stimmrecht.
18.8.1949
Der Schuhmachermeister Adolf Dassler gründet das Unternehmen adidas.
Die Sowjetunion zündet ihre erste Atombombe.
4.9.1949
In Berlin erfindet Herta Heuwer die Currywurst.
7.9.1949
Der erste deutsche Bundestag tritt zusammen; die Sitzung wird von Alterspräsident Paul Löbe (SPD) eröffnet; zum Bundestagspräsident wird Erich Köhler (CDU) gewählt. Am selben Tag tritt erstmals der Bundesrat unter dem Vorsitz des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Karl Arnold zusammen.
12.9.1949
Theodor Heuss wird von der Bundesversammlung mit 460:312 Stimmen zum ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt; gegen ihn war Kurt Schumacher angetreten.
15.9.1949
Konrad Adenauer
wird erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland.
Die Alliierten Hohen Kommissare John McCloy, Sir Brian Robertson und André François-Poncet geben in Anwesenheit des neuen Bundeskabinetts das Ende der Militärregierung bekannt.
30.9.1949
Im Westteil Berlins landet das letzte Versorgungsflugzeug im Rahmen der Berliner Luftbrücke
7.10.1949
Die Gründung der DDR erfolgt durch die Konstituierung des 2. Deutschen Volksrats der Sowjetischen Besatzungszone als Provisorische Volkskammer; zugleich wird die vom Volksrat am 30. Mai bewilligte Verfassung zur Verfassung des neuen Staates erklärt. Zum ersten Ministerpräsident wird Otto Grotewohl gewählt.
1.10.1949
Gründung der Volksrepublik China.
10.10.1949
Josef „Sepp“ Herberger wird Fußballtrainer der deutschen Nationalelf.
11.10.1949
In der DDR finden Wahlen zur provisorischen Länderkammer statt; gemeinsam mit der neuen Volkskammer wählt sie Wilhelm Pieck zum ersten und einzigen Staatspräsidenten der DDR.
12.10.1949
Otto Grotewohl stellt sein neues Kabinett vor, dem u.a. Walter Ulbricht, Hermann Kastner, Georg Dertinger und Karl Steinhoffangehören.
16.10.1949
Diplomatische Anerkennung der DDR durch die Sowjetunion.
22.11.1949
Bundeskanzler Konrad Adenauer vereinbart mit den Alliierten Hohen Kommissaren das Petersberger Abkommen. Darin anerkennt die Bundesregierung das Kontrollrecht der Ruhrbehörde gemäß dem Ruhrstatut und verpflichtet sich zu einer Kartellgesetzgebung und dazu, jeder Form von Totalitarismus entgegenzutreten. Im Gegenzug gewähren die Alliierten der Bundesrepublik das Beitrittsrecht zum Europarat, die Einstellung der Demontagen, das Recht zur Aufnahme von konsularischen und Handelsbeziehungen zu anderen Staaten sowie die Fortsetzung der Marshallplan-Hilfe. Das Abkommen trifft bei der Opposition auf Kritik, da diese beim Zustandekommen der Regelung nicht konsultiert worden war. Kurt Schumacher nennt Adenauer in diesem Zusammenhang den „Bundeskanzler der Alliierten“.